„Stille Entzündungen“ in Münchner Merkur und tz: Wie Sie sie erkennen und bekämpfen
Sie fühlen sich schlapp, müde, sind ständig gereizt und anfällig für Infekte? Stille Entzündungen könnten der Grund sein, erklärt Dr. Dinic in Münchner Merkur und tz (PDF Münchner Merkur, PDF der tz, beide vom Nov. 2021). Wenn der Zustand andauert, sollte ein Arzt nach der Ursache suchen, denn permanente Entzündungen mobilisieren aggressive Radikale. Langfristig können diese große Schäden im ganzen Körper anrichten – Allergien, psychische Erkrankungen, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen sind nur einige Beispiele. „Stille Entzündungen verlaufen chronisch. Das Tückische: Anfangs zeigen sich keine typischen Entzündungsmerkmale. Bis sie entdeckt werden, haben sie sich in vielen Fällen unbemerkt ausgebreitet und das Immunsystem geschwächt“, informiert Internist und Kardiologe Dr. Milan Dinic. Bei Beschwerden und Erkrankungen forscht er jeweils genau nach dem Auslöser, „um nicht nur Symptome zu lindern“.
Nach der exakten Diagnose behandelt Dr. Dinic stille Entzündungen unter anderem mit individuellen hochdosierten Nährstoffen (orthomolekulare Medizin) und intravenöser Sauerstofftherapie und berät hinsichtlich Ernährung, Training und Stressbewältigung.
Symptome stiller Entzündungen
Stille Entzündungen spielen sich konstant im Körper ab und äußern sich anfangs mit diffusen Symptomen. Dazu zählen:
- Schlappheit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Häufige Infekte
- Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
- Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit
- Überhöhte Reizbarkeit
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Schlafstörungen
- Nachtschweiß
- Sehstörungen, Glaukom
- Gelenkbeschwerden
- Schwindel
Mögliche Folgen
Der Großteil der sogenannten Zivilisationskrankheiten wird durch stille Entzündungen begünstigt. Forscher sprechen vom sogenannten „Inflammageing“. Diese Bezeichnung soll ausdrücken, dass Entzündungs- und Alterungsprozesse miteinander Hand in Hand gehen. Stille Entzündungen sind Wegbereiter für kognitiven Verfall (Beeinträchtigung der Denkleistung), Insulinresistenz, Arteriosklerose u. v. m. Nachfolgend ein Überblick – stille Entzündungen erhöhen langfristig das Risiko unter anderem für:
- Allergien
- Chronische Schmerzen (Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen)
- Depressive Verstimmungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Adipositas
- Metabolisches Syndrom
- Typ-2-Diabetes
- Herz-Kreislauferkrankungen wie koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Schlaganfall
- Nicht-alkoholische Fettleber
- Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Multiple Sklerose, Demenz)
- Krebserkrankungen
- Vorschnelle Alterung
Woher kommen stille Entzündungen?
Besonders Übergewicht und Adipositas sind für stille Entzündungen im Körper verantwortlich. Das Bauchfett produziert in großen Mengen Entzündungsbotenstoffe, die sich über das Blut im gesamten Körper verteilen. Ebenso können Stress und Bewegungsmangel Entzündungen auslösen. Ein wichtiger Faktor ist auch die Ernährung – nur jede zweite Familie in Deutschland kocht täglich selbst. Viele Menschen greifen häufig zu Fertigprodukten und Fast Food mit Transfetten und zu wenig Nährstoffen. Eine solche Ernährungsweise übersäuert den Körper. Auch die Lunge von Rauchern produziert nach jahrelanger Nikotinsucht Entzündungen, welche sich auf alle Organe übertragen.
So lassen sich entzündliche Prozesse erkennen
Ein erhöhter CRP-Wert im Blut zeigt eine Entzündung an. Normalerweise sollte dieser Entzündungsmarker unter 0,5mg/l liegen sollte. Nach zum Beispiel einem Harnwegsinfekt, einem grippalen Infekt oder einer Corona-Erkrankung kann er kurzfristig auf mehr als 100 mg/l ansteigen. Wichtig ist, dass der Wert nach überstandener Krankheit wieder auf unter 0,5 mg/ abfällt. Bei stillen Entzündungen ist der CRP-Wert jedoch dauerhaft leicht erhöht. Weitere Erkennungszeichen sind eine erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten). Auch eine Blutsenkung kann auf eine stille Entzündung hinweisen.
Wenn Sie Erschöpfungs-Symptome über einen längeren Zeitraum bemerken, sollten Sie Ihren CRP-Wert beim Arzt bestimmen lassen. Stille Entzündungen spüren Sie in der Regel nur indirekt, langfristig können sie jedoch Ihr Leben verkürzen.
Stille Entzündungen bekämpfen – hier fünf Tipps von Dr. Dinic
Während die Schulmedizin mit großem Erfolg repariert, ist mein Ansatz, neben TCM-Maßnahmen zu verhindern, dass überhaupt Erkrankungen entstehen oder zumindest sehr viel später im Leben auftreten. Was können Sie gegen stille Entzündungen tun?
1) Bauchfett reduzieren
Spätestens wenn der Bauchumfang größer als der Hüftumfang ist, sollten Sie handeln. Je weniger Bauchfett Sie haben, desto weniger Entzündungsbotenstoffe kann Ihr Körper produzieren. Entsprechend wichtig wären die Maßnahmen „geringere Kalorienaufnahme“ und „mehr tägliche Bewegung“. Gerne berate ich Sie hierzu und gebe Ihnen einfach umsetzbare Empfehlungen.
2) Ihre Ernährung insgesamt verbessern
Generell macht die Dosis das Gift – das heißt: Kaum ein Lebensmittel ist schlecht für die Gesundheit solange es in Maßen gegessen wird. Bei einer antientzündlichen Ernährung sind vor allem die Vitamine C, D und E entscheidend, denn sie unterstützen das Immunsystem, fangen freie Radikale im Körper und reduzieren oxidativen Stress. Beeren (Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren oder Himbeeren) sowie Gemüse (zum Beispiel Brokkoli, Paprika, Kohl) eignen sich hierfür ideal. Antioxidantien stecken zudem in Tee und Kaffee. Achten Sie auch auf eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren, zum Beispiel durch Lachs, Makrele, Leinöl, Leinsamen und Walnüsse. Nehmen Sie außerdem Naturjoghurt und Sauerkraut in Ihren Speiseplan auf. Die enthaltenen Milchsäurebakterien (Probiotika) hemmen Entzündungen, stärken Ihre Darmflora und fördern Ihr Immunsystem. Ballaststoffreiche, basische Lebensmittel (zum Beispiel Äpfel, Aprikosen, Avocados, Bohnen, Kichererbsen) versorgen Ihren Organismus mit allen wichtigen Nährstoffen und unterstützt und entlastet Ihre Organe.
Reduzieren Sie dagegen Ihren Konsum von Fast food, Fertiggerichten, frittierten Speisen (wie Pommes) und Wurst, um Ihren Körper nicht mit Transfetten, Zusatz- und Konservierungsstoffen zu belasten. Um die Entzündungen nicht zusätzlich mit Zucker anzufachen, versuchen Sie auch, weniger Süßigkeiten, Weißmehlprodukte sowie hochglykämisches Obst (Bananen, Weintrauben) zu essen.
Dies sind die top Lebensmittel gegen Entzündungen:
- Kurkuma und schwarzer Pfeffer
- Brokkoli
- Ananas
- Knoblauch
- Ingwer
- Lachs
- Blaubeeren
- Kirschen
- Probiotische Nahrungsmittel (Joghurt, Sauerkraut)
3) Mehr bewegen und Sport treiben
Bewegung und Sport sind ideal, um Übergewicht abzubauen, die allgemeine Fitness zu verbessern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Schon zehn Minuten zügiges Spazierengehen pro Tag zeigt Effekte! Zusätzlich sollten Sie Ihre Alltagsaktivität erhöhen, beispielsweise durch Treppensteigen oder Fahrradfahren.
4) Ausreichend und gut schlafen
Um Stress abzubauen und zu regenerieren, ist guter Schlaf von sieben Stunden wichtig. Ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf reguliert zudem Ihr Hunger- und Sättigungsgefühl, sodass Sie seltener Heißhungerattacken haben.
5) Stressmanagement lernen
Im Leben gibt es immer Höhen und Tiefen. Um nicht jedes Mal in ein tiefes Loch zu fallen, sobald es etwas schwieriger oder stressiger wird, ist ein gutes Stressmanagement wichtig. Entspannungspausen, Tai chi, Yoga, Meditation oder andere Dinge, die Ihnen gut tun, reduzieren Stress und beugen somit Essanfällen, Übergewicht und stillen Entzündungen vor.