Erhöhtes Herzinfarkt-Risiko beim Fußballschauen – Dr. Dinic als Herz-Experte im Münchner Merkur
Nervenaufreibende Fußballspiele erhöhen bei Zuschauern das Risiko für akute Herzprobleme auf mehr als das Doppelte – das haben wissenschaftliche Studien gezeigt. Anlässlich des EM-Spiels Deutschland gegen Ungarn berichtet die Redaktion des Münchner Merkurs heute auf Seite 3 über Studienergebnisse, Herzinfarkt-Risikofaktoren und hochmoderne Herz-Vorsorge.
➔ Zur Veröffentlichung „Fußball-Stress – das K.o.-Spiel fürs Herz“, Münchner Merkur, 19.06.2024, Seite 3 (PDF)
Dr. Milan Dinic, Internist, Kardiologe, Sportmediziner und Experte für Stressmedizin / Psychokardiologie, ordnet darin die körperlichen Auswirkungen des emotionalen Stresses u. a. aufgrund roter Karten und Elfmeterschießen ein, informiert, wer hinsichtlich akuter Herzprobleme beim Fußballschauen besonders gefährdet ist und erklärt die hochmoderne Herz-Vorsorge per Cardisiographie, die er seit drei Jahren nutzt, um Herzerkrankungen wie die KHK noch früher zu erkennen und den plötzlichen Herztod zu vermeiden.
Wenn Fußballfieber in die Notaufnahme führt – Studienergebnisse
Mit Herzinfarkten und akuten Herzrhythmusstörungen kamen während der Fußball-WM 2006 fast dreimal so viele Menschen ins Krankenhaus wie vor und nach der WM – das zeigte eine Studie des Universitätsklinikums München-Großhadern rund um das „Sommermärchen“ 2006, veröffentlicht im renommierten „New England Journal of Medicine“. Für ihre Studie werteten die Forscher Einsatzprotokolle von 24 Notarztstandorten im Großraum München aus und verglichen die Phase der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 mit den Wochen vor und nach der WM und den Sommerwochen der Vorjahre.
Besonders gefährdet sind Menschen, die zuvor schon einen Infarkt hatten oder unter Angina pectoris leiden. Am deutlichsten war der Anstieg der Fälle in den zwei Stunden nach Spielbeginn zu beobachten. Die Autoren spekulieren, dass Stresshormone die Funktion der Gefäße direkt beeinflussen. Insgesamt umfasst die Studie Daten von 4.279 Patienten.
Angina pectoris gehört zu den häufigsten Symptomen der koronaren Herzkrankheit (KHK).
Welche Fußballfans besonders auf ihr Herz achten sollten
Vor allem Fußballfans mit einer KHK sollten besonders wachsam sein. „Die KHK ist die häufigste Todesursache bei Männern ab 40 und bei Frauen ab 50 Jahren“, informiert Dr. Dinic. Durch krankhafte Ablagerungen von Blutfetten und Kalk verengen sich bei der KHK die Herzkranzgefäße. Das Herz wird dann schlechter mit Sauerstoff versorgt. Die KHK kann starke Schmerzen, Herzrhythmusstörungen, eine Herzschwäche und beim vollständigen Verschluss eines Herzkranzgefäßes einen Herzinfarkt auslösen.
Risikofaktor Bluthochdruck
Von der Volkskrankheit Bluthochdruck sind in Deutschland bis zu 30 Millionen Menschen betroffen. Laut Deutscher Herzstiftung wissen etwa 20 Prozent der Betroffenen nicht, dass sie Bluthochdruck haben.
„Bluthochdruck ist so gefährlich, weil man ihn nicht spürt. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind sehr wichtig, denn Bluthochdruck schädigt die Gefäße und erhöht das Risiko u. a. für koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt und Schlaganfall, Nierenschäden und Demenz. Gerade, wer weitere Risikofaktoren wie Übergewicht, chronischer Stress oder Bewegungsmangel hat, sollte sich regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen, um im Falle einer Herzerkrankung frühzeitig gegensteuern zu können. Es ist wie beim Auto: Je früher Probleme erkannt werden, umso einfacher lassen sich diese lösen“, erklärt Dr. Dinic.
Cardisiographie als Frühwarnsystem für Herzerkrankungen
„Die Cardisiographie ist ein 3D Herz Check, der mittels künstlicher Intelligenz Herzerkrankungen sehr sicher ausschließen oder bestätigen kann. Die Untersuchung ermöglicht, das Ausmaß der Arterienverkalkung in den Herzkranzgefäßen (Stichwort KHK) bereits zuverlässig zu erkennen, wenn noch keine Symptome vorliegen und damit einen schweren Verlauf bis hin zum Herzinfarkt zu vermeiden", erklärt Dr. Dinic.
Die Untersuchung ist zur allgemeinen Herz-Vorsorge geeignet, wenn man Symptome wie Atemnot bei Belastung bemerkt hat, Risikopatient ist, als Sportler wissen möchte, ob sein Herz hohen Belastungen Stand hält oder vor einer Operation Gewissheit über die Herzfunktion erhalten möchte. Der innovative Herz-Check dauert nur wenige Minuten und ist ohne Risiko.
➔ Weitere Informationen zur Cardisiographie